Schlagwort: Eigenfürsorge

  • Die „Ich-Bin-Baum“-Übung

    Die „Ich-Bin-Baum“-Übung

    Ich-bin-Baum Übung

    Von Zeit zu Zeit finden wir uns in Umständen oder Situationen wieder, in welchen unser Selbstbild in Schieflage gerät. In vulnerablen Momenten können uns äussere Umstände, Aussagen von Anderen oder das Misslingen von Vorhaben ein etwas verzehrtes Bild von uns selbst suggerieren. Wir neigen dann dazu, uns und unser Sein und Wirken äusserst kritisch zu betrachten. Dauern solche Umstände an, können sie auch dazu führen dass wir uns selbst herabsetzen, klein machen und auch zu denken beginnen, das wir nichts können, nichts richtig machen und wir unnütz sind. 

    Diese Gedanken sind wenig Hilfreich für unser Selbstbild, unser Selbstvertrauen und auch für unsere Selbstfürsorge. Wir beginnen schleichend damit, uns nicht mehr liebevoll um uns selbst zu kümmern. Unser Fokus wird immer enger und konzentriert sich auf negative Eigenschaften und unser Unvermögen in bestimmen Bereichen. Dies zieht uns mental, seelisch und schlussendlich auch körperlich sehr viel Energie ab. Nicht selben machen uns solche Umstände am Ende auch körperlich krank.

    Als ich selbst vor einigen Wochen in einem solche negativ Strudel war, hatte ich die Idee zu der Ich-bin-Baum Übung. Sie kann uns helfen, einen ersten Schritt zu einem breiteren und realistischeren Selbstbild zu machen. In dem das wir uns notieren, was wir den alles sind (kreativ, liebevoll, offen, tolerant……) verbinden wir uns wieder etwas mehr mit unserem Wesenskern. 

    Das Reflektieren darüber, wie vielschichtig und vielseitig wir als Individuum „gestrickt“ sind, das wir nicht ausschliesslich aus Fehlern und Unvermögen bestehen, sondern wir als inkarnierte Seelen viel mehr sind als nur die Summen unserer Teile, hilft uns etwas dabei, ein wahrheitsgetreueres Selbstbild zu erhalten und negative, oft sehr kraftvolle und zementierte Glaubenssätze etwas zu erhellen und aufzuweichen. 

    Hier findet ihr eine Beispieldatei und eine leere Vorlage zu der Übung.
    Natürlich ist die Anzahl Blätter (also die Eigenschaften des Selbst) beliebig erweiterbar und nicht auf die bereits vorgezeichneten Blätter beschränkt. 

    Die Vorlage oder die Übung kann man natürlich sehr beliebig anpassen, erweitern, abändern.
    z.Bsp. könnte eine Variante sein anstelle des Initiationssatzes „ich bin….“ den Satz „ich habe…“ zu verwenden. Damit könnte man sich selbst aufzeigen, was man in seinem Leben bereits alles erreicht hat. (Ausbildung, Anstellung, Haus, Partnerschaft. 

    Oder in die Zukunft gerichtet „Ich werde….. (machen)„, oder „ich will… (erleben)“… 

    Eine weitere Form, die ich vor über 25 Jahre einmal gemacht habe ist wie eine Art Standortbestimmung: 

    – In die Wurzeln des Baumes habe ich meine Ursprungsfamilie geschrieben. (Mutter, Vater, Geschwischter, Grosseltern etc)
    – Im Stamm habe ich dann meine schulische und berufliche Laufbahn
    – Die Äste des Baumes sind die „Gebiete“ für welche ich mich interessiere. Meine Hobbies, meine ausserberuflichen Tätigkeiten wie Reiki oder mediale Arbeit. Mein Freundeskreis, meine „gewählte“ Familie….
    – DIe Blätter sind mit Erreichtem (Ausbildung Reiki I, II, III) beschrieben, oder auch mit Wünschen/Vorhaben was man da noch erreichen, machen, erleben möchte.

    Nun wünsche ich Euch viel Vergnügen und tiefe Einsichten in Euer einzigartiges, wunderbares, strahlendes Wesen.

    Downloads «Ich-bin-Baum-Übung»

  • Erwachen der Selbstliebe

    Erwachen der Selbstliebe

    Neulich, bei einem Telefongespräch mit einer mir sehr nahestehenden Person, kamen wir auf das Thema Freundschaft zu sprechen. Die Person erzählte mir von einem Vorfall, der sich nur wenige Stunden zuvor ereignet hatte.

    Im Grunde ging es darum, dass sie von jemandem, mit dem sie eine jahrzehntelange, tiefe Freundschaft pflegte, erneut verletzt wurde – scheinbar ohne ersichtlichen Grund. Quasi aus heiterem Himmel.

    Nachdem sie mir die ganze Geschichte erzählt hatte, wusste ich: Es hat sich etwas verändert. Irgendetwas ist in ihr zerbrochen – oder vielleicht vielmehr aufgebrochen?

    Es kann passieren, dass selbst jahrzehntelange Freundschaften auf die Probe gestellt werden, auf Eis gelegt oder gar zerbrechen, wenn jemand beginnt, zu erwachen. Wenn jemand anfängt, den eigenen Wert, die eigene wundervolle Seele zu erkennen – und für deren Gesundheit und Unversehrtheit einzustehen.

    Viele Menschen in meinem Umfeld haben ein Herz aus Gold. Sie sind allzeit bereit, für andere durchs Feuer zu gehen. Viele von uns wurden so sozialisiert: Man passt sich an. Man hilft. Man stellt andere an erste Stelle. Man fällt nicht auf. Man steht nicht zu den eigenen Bedürfnissen oder Meinungen – aus Angst, jemandem weh zu tun.

    Den Wenigsten wurde beigebracht, was Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Selbstfürsorge wirklich bedeuten. Und genau daraus entstehen emotionale Abhängigkeiten.

    Beziehungen oder Freundschaften, die nicht ausgeglichen sind – in denen eine Person, oft unbewusst, das Metronom darstellt und den Takt angibt, nach dem sich die andere richtet. Solche Beziehungen finden nicht auf Augenhöhe statt. Sie können lange, sehr lange gut gehen. Bis die Person, die sich zu sehr angepasst hat, erkennt:

    Wir alle haben diese Erfahrungen in irgendeiner Form gemacht. Wir wissen, dass Erwachen und Bewusstwerden selten schmerzfrei sind – manchmal auch nicht verlustfrei auf der Beziehungs- oder Freundschaftsebene.

    Doch frag dich selbst: „Was ist mir wichtiger: Um jeden Preis eine Freundschaft oder Beziehung aufrechtzuerhalten, die mich immer wieder runterzieht, mein Selbstwertgefühl ins Wanken bringt und mich klein hält? Oder bin ich mir selbst genug – fühle mich wohl, geborgen und sicher in meiner eigenen Gesellschaft, sodass ich auf emotional missbräuchliche Freundschaften nicht mehr angewiesen bin?“

    Wenn man Zweiteres wählt, hat das Konsequenzen. Schmerzliche, aufwühlende, wachrüttelnde. Aber eben auch schöne, befreiende, erhebende.

    Ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn man mit sich im Reinen ist, zieht man immer mehr Menschen an, die einem guttun. (Andere kommen nicht mehr oder verabschieden sich – manche laut, andere still und leise.)

    Es treten Menschen ins Licht, die einem das Gefühl geben, auf gleicher Ebene zu sein. Die nicht aus jeder Meinungsverschiedenheit eine Staatsaffäre machen. Die einen nehmen und lassen, wie man ist. Die ermutigen, auf das Herz zu hören, Dinge zu tun, die Freude machen und guttun. Die immer wieder sagen: „Sorge für dich.“

    Sie sind auch diejenigen, die im Sturm an deiner Seite stehen – so, wie du es gerade brauchst. Die dir den Spiegel vorhalten, dich liebevoll anschubsen oder dich einfach schweigend in den Arm nehmen.

    Ihre Liebe ist nicht an Bedingungen geknüpft. Es gibt keine Bilanzrechnung, wer wem wann wie viele Gefallen getan hat. Und keine Buchführung darüber, wer wem was noch schuldig ist.

    Ich bin meiner Chosen Family zutiefst dankbar, dass sie mir diese Liebe immer wieder aufs Neue schenkt. Dass ich nach vielen anderen Erfahrungen erleben darf, dass es bedingungslose, wahre Freundschaft und Liebe tatsächlich gibt.

    Nichts anderes hast du, habe ich, haben wir alle verdient.

    Es lohnt sich, den Weg zu Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Selbstfürsorge zu gehen. Es ist kein Sonntagsspaziergang am Seeufer. Es ist eine Berg- und Talfahrt. Man bekommt wunde Fusssohlen, vielleicht auch Blasen.

    Doch der Frieden, die Freiheit und die Geborgenheit, die man dadurch gewinnt – sind es am Ende mehr als wert.

    Keep on keeping on.